IMST

Die Siedlung Am Grettert in Imst ist neu gebaut und folgt einer horizontal geschichteten Architektur, die an eine „Mannerschnitte“ erinnert. Sie liegt in Hanglage und bietet Sichtachsen auf die umliegenden Hochgebirgsketten, insbesondere den Tschirgant. Licht und Schatten verstärken die plastische Wirkung der Gebäude. Tiefgaragen verbinden die Wohnblöcke.

Hausmeister spielen eine Schlüsselrolle in der Pflege des Wohnumfelds. Hecken sorgen für Privatsphäre, während Steinskulpturen archaische Menhire erinnern.

Der Architekt Willi Stigler prägte Imst seit 1940 und entwarf unter anderem die Südtiroler Siedlung Am Wehr. Seine Architektur vereinte regionale Bautradition mit modernen Einflüssen, geprägt von der Stuttgarter Schule und asymmetrischen Elementen.

Nach dem Brand von 1946 half er beim Wiederaufbau von Grins. Der Pädagoge Hermann Gmeiner gründete 1949 in Imst das erste SOS-Kinderdorf, das weltweit Nachahmung fand.

 Der durchgehende Baublock liegt talseitig entlang der Franz-XaverRennstraße. Gegenüber, bergseitig, sind die Wohnblocks quer zum Hang situiert und öffnen sich so mit ihrem Wohnumfeld zur Landschaft hin. Östlich davon im Nahebereich liegt die Schule.

 

Die Bauten von Arch. Willi Stigler sind grundsätzlich konzipiert mit Sockel, aufgehendem Mauerwerk und für den Wetterschutz mit auskragendem, teilweise abgewalmtem Dach. Hervorgehoben werden die Rundbogenportale, wenige Erker und architektonische Details an Fenster, Türen, Treppen und Vorbereiche. Im Geländesprung wurden Stützmauerwerk in Natursteinmauerwerk eingesetzt.