DORNBIRN

Das Baufeld mit insgesamt 126 Wohnungen erstreckt sich entlang der Lustenauer Straße, die eine Ausfallstraße von Dornbirn ist. Der Name der alten Flur „Egart, Egerte“ steht für eine unergiebige Magerwiese in dem Kiesgebiet links der Ache. Dabei handelt es sich wegen der möglichen Setzungen, bedingt durch den schlechten Baugrund, vorwiegend um Einzelbauten. Die zweigeschossigen Häuser mit ausgebautem Satteldach und der geschweiften Traufe haben ihren Ursprung in der Überleitung vom steil abfallenden Dach in der kraftschlüssigen Auflagerung der Holzsparren auf der Außenwand.

Das Baufeld mit 64 Wohnungen ist einerseits von der Rosegger Straße und andererseits von der Kehler Straße begrenzt. Es wird zentrisch durch die Eisplatzgasse erschlossen, die das Quartier mittig tangiert, und im Randbereich wird es durch Einzelbauten ergänzt. Die Kellergeschosse mit ihrer Durchlüftung ergeben bei der leichten Hanglage notwendige Differenzstufen zum Haupteingang. Formal gesehen sind die Außentreppen Anleihen an die Südtiroler Bautradition.

Der Begriff Kehle ist grundsätzlich als eine Vertiefung zu verstehen. Kehlen wird von einem künstlichen Wasserlauf abgeleitet. Der Flurname beinhaltet auch eine Information über die Beschaffenheit des Geländes, Kehle als Tiefpunkt des Wasserlaufs. Wegen des feuchten Baulandes waren die Sockel der Gebäude höher angesetzt

Besonders hervorgehoben wird das Gebäude Kehler Straße Nr. 33, mit repräsentativen zentralen Frontispize mit Giebeldreieck über der Traufe.

Gegenüber der Kapelle Kehlen liegt der Russenbrunnen, der an die Kriegswirren der Helvetik anno 1798/99 erinnert. Er wird von einem heilkräftigen Wasser gespeist.

Die Siedlung mit rund 100 Wohnungen befindet sich im Nahebereich der Landesberufsschule. Auffallend ist die Raumbildung von Doppelhäusern, die zwischen der Kehler- und der Hammerlingstraße errichtet wurden. Bei der Bebauung sowohl quer als auch parallel zum Hang wurde das kontinuierliche Gefälle konstant berücksichtigt, und in der Stufung der Baukörper sichtbar gemacht.

Die Nachbauer Straße zieht sich mitten durch das Wohngebiet. Was man in Tirol bei den Dorfgemeinden als Anziehungspunkt suchen würde, nämlich die Kirche, spielt bei dieser Siedlung keine Rolle mehr. Es ist ein stimmungsvolles Quartier, in dem die Menschen gerne wohnen.

Die Siedlung mit 306 Wohnungen ist so angelegt, dass der Bahnhof gut erreichbar ist. Sie befindet sich im Bereich zwischen Moosmahdstraße und Salastraße. Die sekundäre Erschließungsstraße, die Salurner Straße, führt im Viertel durch Bögen hindurch. Die Durchfahrten werden von Gewölben gerahmt. In der Negrellistraße löst sich die kompakte Bebauung in Einzelbaukörper auf.